Boarding School Program - Erfahrungsbericht England

Julia ist in ihrem 2. Jahr an der Boarding School Frensham Heights

Mein Leben an der Frensham Heights in Großbritannien

Danke für die tolle Betreuung vor, wärend und nach (dem ersten Jahr) meines Austauschs. Ich bin wirklich froh und dankbar dafür, dass ich noch ein zweites Jahr hier verbringen kann und meine A-Levels mache. Im Moment muss ich mich an Unis bewerben, und ich komme so langsam in die heiße Phase mit meinen UCAS applications. Hier mein Erfahrungsbericht:

Ich habe ein Jahr in England an der Frensham Heights School verbracht. Ich hatte mir verschiedene Schulen in Großbritannien angeguckt und mich letztendlich für Frensham entschieden.

Ankunft in England

Nach langer Vorbereitungs-, Verabschiedungs- und Packzeit ging es dann endlich am 6. September 2009 nach Farnham, Surrey. Ich war sehr aufgeregt und konnte es zugleich aber kaum erwarten. Als wir in der Schule ankamen, begrüßten uns Schüler aus dem Year 13 und ich wurde zugleich vielen meiner neuen Mitschüler vorgestellt. Dann wurde meinem gesamten Jahr, die Schule und unsere Zimmer gezeigt, und man gab uns Zeit uns einzurichten. Später, abends gab es dann noch ein formales Dinner in unseren Tutorgroups, die wir bis dahin aber noch nicht kannten. Die Tutorgroup ist sozusagen die engere "Klassengemeinschaft", in der normalerweise 8 Schüler aus der Lower und der Upper Sixth Form sind. Der Tutor ist eigentlich für vieles ein Ansprechpartner; Probleme in der Schule, mit Lehrern, er hilft mit den Bewerbungen für Unis.

Ehrlich gesagt habe ich mich am Anfang sehr verloren gefühlt, aber dann habe ich Nina getroffen, eine Deutsche, die schon ein Jahr dort gewesen ist, die mir dann die Abläufe erklärt hat und mir neue Leute gezeigt hat, sodass ich am ersten Tag nicht mehr so alleine war.

Freunde

Schon nach den drei Einführungstagen, in denen wir viele Gruppenaktivitäten gemacht haben, die Schule besser kennengelernt und unsere Fächer gewählt haben, hatte ich schon neue Freunde gefunden, die meisten davon Engländer, aber auch eine Ukrainerin und eine Nepalesin.

Frensham hat eine relativ kleine Sixth Form, mit 90 Schülern, wovon ungefähr die Hälfte im Internat lebt. Es wird darauf geachtet, dass nicht zu viele Austauschschüler da sind, und dass die Nationalitäten gut gemischt sind. Man merkt eigentlich keinen Unterschied zwischen den beiden Jahrgängen in der Sixth Form und auch Jungen und Mädchen mischen sich gut.

Schule

Nach der Einführungszeit fing dann auch schon die Schule an. Man hat vier oder selten auch fünf Schulfächer. Ich hatte Französisch, Mathe, Musik und Drama. Der Schultag fängt damit an, dass man sich in seiner Tutorgroup "registered". Dort werden dann auch wichtige Ereignisse des Tages oder der Woche besprochen. Direkt danach fangen dann schon die Unterrichtsstunden an.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frensham sehr gute Möglichkeiten und Ausstattungen im kreativen und künstlerischen Bereich hat. Die Schule hat ein voll ausgestattetes Theater, in dem die Schüler auch Jobs wie der des Co-Regisseurs oder des Technikers übernehmen können, aber auch in den Stücken mitwirken können. Außerdem gibt es eine Musikschule mit vielen Übungsräumen und sogar einem Aufnahmestudio, ein Fotographie-Studio, und ein Art und Design Center.

In jedem Fach hat man einen oder manchmal zwei Lehrer, die wirklich viel engagierter sind als in Deutschland und mit denen man offen reden kann. Dazu trägt bei, dass man die Lehrer beim Vornamen anspricht, was ich zuerst komisch fand, aber mit der Zeit eine sehr angenehme Atmosphäre schuf. Die Lehrer haben in der Regel sehr viel Fachwissen und sind auch außerhalb der Unterrichtsstunden immer bereit, zu helfen.

Der Unterricht ist sehr interessant, und es wird auf eine gute Mischung aus theoretischem Lernen und Praxisanwendung wertgelegt. Das bewirkt in Fächern wie Mathe oder Französisch, dass sie oft sogar mehr Spaß machen, als man denkt. Bei Drama endet man dann plötzlich eine Unterrichtsstunde in der Lunchhall, wo man eine Riesendiskussion mit Boal's Unsichtbarem Theater ausgelöst hat.

Pro Schultag hat man vier bis sechs Unterrichtsstunden, in den Freistunden kann man entweder arbeiten, sich ein wenig in seinem Zimmer ausruhen (das ist ein großer Vorteil, wenn man in der Schule lebt) oder mit seinen Freunden im Common Room Zeit verbringen.

Die Schule endet offiziell um 16:10, was erst einmal lange klingt, sich aber gar nicht so anfühlt, weil man nur wenige Unterrichtsstunden hat.

Nach der Schule kann man sich dann in vielen ECA's (Clubs) engagieren, hier kann man alles einmal ausprobieren. Ich habe im Schulorchester mitgespielt und bei der Schulproduktion mitgewirkt, aber auch Yoga ausprobiert.

Boarding

Nach dem langen Schultag fängt dann das "richtige" Internatsleben an. Das bedeutet zum Beispiel DVD-Abende im TV-Room, lustige Gespräche im Gemeinschaftsraum oder einfach sich in seinem Zimmer mit ein paar Freunden zu entspannen.

Das Essen in Frensham ist super, es gibt sowohl eine Salat- und Fruchtbar als auch eine Auswahl von Hauptspeisen mit zumindest einer vegetarischen Option. Das Küchenpersonal ist immer offen für neue Vorschläge und berücksichtigt auch die Wünsche von Schülern.

Abends gibt es immer Snacks im Gemeinschaftsraum, und dies bietet auch die Möglichkeit, sich mit vielen anderen Internatsschülern zu unterhalten.

Ein Lehrer ist immer "on duty", das heißt, ist unser Ansprechpartner für den Abend oder selbst nachts. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich wirklich sehr freundschaftlich mit ihnen unterhalten kann und dass sie wirklich immer, auch bei den kleinsten Problemchen, hilfsbereit sind.

Einmal in der Woche gibt es eine "Social Events Night", das ist sozusagen eine Mottoparty im Roberts House, die Leute geben sich sehr viel Mühe mit ihren Kostümen und bis jetzt war es eigentlich immer lustig.

An den Wochenenden gibt es mal mehr und mal weniger zu tun, die Schule organisiert oft Trips in naheliegende Städte oder Aktivitäten in der Schule, zum Beispiel "Wine Tasting", "Pizza and DVD Evening" oder "Extra Demention Days". Natürlich kann man auch auf eigene Faust etwas unternehmen, ich bin fast jede Woche nach London gefahren, das übrigens nur 40 Minuten entfernt ist.

Alles in allem hat mir mein Auslandsjahr super gefallen und kann es nur weiterempfehlen. Jetzt in meinem zweiten Jahr hier kann ich Frensham wirklich mein Zuhause nennen, und bin immer noch froh, dass ich hier sein kann.

Erfahrungsbericht England