Boarding School Program - Erfahrungsbericht England

Mein Auslandsjahr am Kent College in Großbritannien

Theres besuchte ein Jahr eine Boarding School in Canterbury

Die Inspiration kam von meiner älteren Schwester, die auch mit CDC ein Jahr nach Amerika an eine private Boarding School gegangen ist und bis heute (sie studiert schon im 3. Semester) in Amerika lebt! Ihr hat es so gut gefallen, dass sie nicht mehr zurück kommen wollte. Für Mama und Papa war das am Anfang schwer zu verstehen und ich muss ganz ehrlich sagen, für mich auch! Jetzt weiß ich ganz genau, was sie so sehr liebt.

Herbst 2008

Ich habe mich an die Carl Duisberg Centren gewendet mit dem Wunsch, für einen Term an eine englische Boarding School zu gehen. Warum England? Mein Instinkt sagte mir, es sei richtig. Ich habe absichtlich eine Schule gesucht, an der man nur einen Term bleiben kann, denn ich war mir noch nicht ganz sicher, wie lange ich generell im Ausland bleiben wollte.

In Zusammenarbeit mit den Carl Duisberg Centren habe ich mich für das Kent College (KC) in Canterbury (Süden Englands) entscheiden. Es schien mir eine nette, gastfreundliche, herzliche Schule zu sein. Da ich mir wirklich alles offen lassen wollte, weil ich denke, dass ein Auslandsaufenthalt voller Überraschungen und Neuheiten sein sollte, bin ich vorher nicht nach England geflogen, um mir die Schule näher anzusehen. Ich ließ es einfach auf mich zukommen.

Als ich am 1.September 2009 mit vollem Tatendrang auf Neues und strahlendem Sonnenschein in Canterbury ankam, hatte ich schon nach den ersten Stunden das Gefühl, richtig gelandet zu sein.

Es folgten ein paar Tage Einführung für alle neuen Schüler, Einstufungstests und Ausflügen zu verschiedenen Orten im Umkreis von Canterbury.
An Heimweh war gar nicht zu denken! Viel zu viel zu tun...

An meinem ersten Schultag konnte ich schon morgens beim Frühstück kaum still sitzen, so nervös war ich alle Lehrer und Day Students kennen zu lernen. Alles hat sich für mich als positiv herauskristallisiert. Nicht nur meine Roommates, aber auch meine Housemom, meine neuen Freunde und meine Tutor Group haben mein Leben am KC perfekt vervollständigt.

Es gibt für alle Schüler Tutor Groups mit jeweils einem Tutor, der persönliche Ansprechpartner sozusagen, mit der man sich jeden Morgen und jeden Mittag zusammenfindet um zu registrieren, wer anwesend ist und wer nicht. Alle wichtigen Mitteilungen, Briefe und Neuheiten werden während „Registration“ den Schülern mitgegeben.

Nach sehr schnellem Eingewöhnen habe ich schon in der 2. Woche festgestellt, dass ich mir vorstellen könnte an dieser Schule länger zu bleiben. Nach einem Telefonat nach Hause verlängerte ich auf ein Jahr. Kurz und schmerzlos. Es war wahrscheinlich eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben je getroffen habe.

Ich liebte die Menschen, das sonnige Wetter was wirklich so gar nicht ‚englisch’ war, die Schule, meine Lehrer... Und ganz ehrlich, hier an meiner deutschen Schule habe ich wirklich nichts verpasst. Ich hatte mir allerdings auch bezüglich Lateinunterricht o.ä. den Rücken von Anfang an freigehalten und die Fächer, die in meinen Augen wichtig sind, auch in England belegt. Sprich Mathe, English literature, French und Business Studies standen auf dem Stundenplan!

Die Zeit verging rasend schnell und als ich im Halfterm im Oktober nach Hause flog, konnte ich es schon gar nicht mehr erwarten, wieder zurück nach UK zu fliegen! Wer hätte das jemals gedacht! J

An Wochenenden gibt es (meistens an Sonntagen) Trips für Internatsschüler. Diese sind freiwillig und kostenpflichtig, allerdings auch SEHR empfehlenswert!! So war ich zum Beispiel in der Adventszeit in London Schlittschuh fahren,im Bluewater Shopping Center und vieles mehr.
Alle Ausflüge sind top organisiert und machen bärig Spaß!
Es ist auch eine tolle Chance, mal aus Canterbury rauszukommen.
Wenn kein Ausflug stattfand, sind wir (viele Mädels und Jungs zusammen) am Wochenende nach Canterbury zum shoppen gegangen.

Canterbury ist wahrhaftig eine sehr schöne, überschaubare, nette Stadt mit vielen kleinen Shops, Cafés und Restaurants. Sie ist schnell zu meiner Lieblingsstadt geworden und ich vermisse es wirklich sehr, dort durch die Läden zu bummeln!

Sehr sehenswert ist auch die große Kathedrale in der Mitte der Stadt. Sie ist das Wahrzeichen von Canterbury und KC hat die Ehre, jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit ihren ‚Carol service’ (Weihnachtsmesse) dort abzuhalten. Ich hatte die Ehre, als Vertreterin der internationalen Schüler und Schülerinnen, eine Lesung dort vorzutragen. So etwas muss man mal erlebt haben... Gänsehaut ist garantiert!

Im Januar und im Sommer gibt es jeweils eine einmonatige Klausurenphase, wo Schüler englandweit Examen schreiben. Als Austauschschüler ist es freiwillig, ob man diese mitschreibt oder nicht. Ich habe es als Anreiz eines möglichen Erfolgserlebnisses gesehen und alle meine Exams mitgeschrieben! Big challenge!

Lehrer achten im Unterricht generell sehr darauf, dass ausländische Schüler zwar nicht überfordert, aber auch nicht benachteiligt werden. So hat man immer gut zu tun, es wird nie langweilig und es gibt viele Herausforderungen, die es überwältigen zu heißt!

Wenn ich allgemein einen Tipp geben darf, dann wäre das, dass Mädels und Jungs, die sich entscheiden ins Ausland zu gehen, bereit sein müssen auf Menschen offen zuzugehen und viel Neues auf sich zukommen zu lassen. Man kann nicht alles perfekt im Vorraus planen und das ist auch gut so!

Zu KC – es ist meine Schule. Ich vermisse meine Freunde, Lehrer, den Campus, meinen Tutor, meine Houseparents, das gemeinsame Kochen im Boarding House, die verschiedenen Nationalitäten, die Gemeinschaft, ja sogar die langen Schultage und die Berge an Hausaufgaben unbeschreiblich sehr! Und das, muss ich ganz ehrlich sagen, würde mir hier an meiner deutschen Schule niemals passieren.

I did land in a pot of gold.

Danke, Carl Duisberg Centren, dass Sie alle mich so unterstützten und aus diesem Auslandsjahr „the time of my life“ gemacht haben!

Theres